HTC U11 Eyes
Das HTC U11 Eyes war ein ambitioniertes Mittelklasse-Smartphone des taiwanesischen Herstellers HTC, das 2018 auf den Markt kam. Mit seinem charakteristischen Dual-Kamera-System und der innovativen Edge Sense-Technologie sollte es die Lücke zwischen Premium- und Budget-Geräten schließen. Obwohl HTC heute nicht mehr zu den dominierenden Smartphone-Herstellern gehört, bietet das U11 Eyes interessante Features, die auch Jahre nach seiner Markteinführung noch relevant sind. In diesem umfassenden Test betrachten wir alle Aspekte dieses Geräts und bewerten seine Leistung aus heutiger Sicht.
HTC U11 Eyes – Detaillierter Test und Bewertung
Ein umfassender Blick auf HTCs Dual-Kamera-Smartphone aus dem Jahr 2018
Überblick und erste Eindrücke
Das HTC U11 Eyes wurde im Januar 2018 vorgestellt und war HTCs Versuch, die erfolgreiche U11-Serie um ein günstigeres Modell zu erweitern. Der Name „Eyes“ bezieht sich dabei auf das Dual-Kamera-System auf der Rückseite, das für bessere Porträtaufnahmen mit Bokeh-Effekt sorgen sollte. Mit einem Marktpreis von damals etwa 400 Euro positionierte sich das Gerät im hart umkämpften Mittelklasse-Segment.
Display & Design
Bildschirm: 6,0 Zoll Super LCD3
Auflösung: 2160 x 1080 Pixel (Full HD+)
Seitenverhältnis: 18:9
Pixeldichte: 402 ppi
Besonderheit: Edge Sense-Technologie
Leistung & Hardware
Prozessor: Qualcomm Snapdragon 652
RAM: 4 GB
Speicher: 64 GB (erweiterbar)
GPU: Adreno 510
Betriebssystem: Android 8.0 Oreo
Kamera & Multimedia
Hauptkamera: Dual 12 MP + 12 MP
Frontkamera: 5 MP
Video: 4K bei 30 fps
Features: Bokeh-Modus, HDR
Audio: HTC USonic, BoomSound
Design und Verarbeitung
Das HTC U11 Eyes folgt der Designsprache der U11-Serie mit einer glänzenden Glasrückseite, die je nach Lichteinfall unterschiedliche Farbreflexionen zeigt. Die verfügbaren Farben Solar Red und Amazing Silver wirken hochwertig und fallen definitiv auf. Mit Abmessungen von 157,9 x 74,9 x 8,5 mm und einem Gewicht von 185 Gramm liegt das Gerät solide in der Hand, ohne zu schwer zu wirken.
Edge Sense – HTCs Innovation
Die wohl interessanteste Funktion des U11 Eyes ist Edge Sense. Durch Drücken der Gehäuseränder können verschiedene Aktionen ausgelöst werden – von der Kamera-Aktivierung bis zur Sprachassistenten-Steuerung. Diese Technologie war damals einzigartig und funktioniert überraschend zuverlässig.
Display-Qualität und Nutzererfahrung
Das 6,0 Zoll große Super LCD3-Display bietet eine Full HD+-Auflösung von 2160 x 1080 Pixeln im modernen 18:9-Format. Die Darstellung ist scharf und bietet gute Farbwiedergabe, auch wenn sie nicht ganz an OLED-Displays heranreicht. Die Helligkeit ist für die meisten Situationen ausreichend, bei direktem Sonnenlicht könnte sie jedoch etwas höher sein.
Display-Besonderheiten
Das Display unterstützt HDR10-Inhalte und bietet verschiedene Farbprofile. Die Blickwinkelstabilität ist gut, und die Touch-Reaktion präzise. Einziger Kritikpunkt: Die Ränder sind für 2018er Verhältnisse etwas breit geraten.
Kamera-Performance im Detail
Das Herzstück des U11 Eyes ist zweifellos das Dual-Kamera-System. Die Hauptkamera besteht aus zwei 12-Megapixel-Sensoren, wobei einer für normale Aufnahmen und der andere für Tiefeneffekte zuständig ist. Die Kamera-App bietet verschiedene Modi, darunter den beliebten Bokeh-Modus für Porträtaufnahmen.
Bildqualität bei verschiedenen Lichtverhältnissen
Bei guten Lichtverhältnissen liefert die Kamera des U11 Eyes durchaus ansprechende Ergebnisse. Die Farben wirken natürlich, die Schärfe ist zufriedenstellend, und der Dynamikumfang ist für die Preisklasse in Ordnung. Der Bokeh-Effekt funktioniert bei einfachen Motiven gut, stößt aber bei komplexeren Szenen an seine Grenzen.
Low-Light-Performance
Bei schlechteren Lichtverhältnissen zeigt sich, dass das U11 Eyes eher ein Mittelklasse-Gerät ist. Rauschen wird sichtbar, und Details gehen verloren. Die fehlende optische Bildstabilisierung macht sich hier besonders bemerkbar. Für Gelegenheitsaufnahmen bei Dämmerlicht ist die Qualität noch akzeptabel, für anspruchsvollere Fotografie jedoch nicht ausreichend.
Leistung und Gaming
Der Qualcomm Snapdragon 652-Prozessor war bereits zur Markteinführung nicht mehr der neueste, bietet aber zusammen mit 4 GB RAM eine solide Performance für alltägliche Aufgaben. Apps starten zügig, Multitasking funktioniert weitgehend flüssig, und auch einfache bis mittlere Spiele laufen problemlos.
| Leistungstest | HTC U11 Eyes | Bewertung |
|---|---|---|
| AnTuTu Benchmark | ~95.000 Punkte | Befriedigend |
| Geekbench Single-Core | ~1.100 Punkte | Ausreichend |
| Geekbench Multi-Core | ~4.200 Punkte | Gut |
| 3DMark Sling Shot | ~1.800 Punkte | Befriedigend |
Akkulaufzeit und Laden
Der 3930 mAh starke Akku des U11 Eyes bietet eine solide Laufzeit. Bei normaler Nutzung hält das Gerät problemlos einen Tag durch, bei intensiver Nutzung sind immer noch 12-14 Stunden Laufzeit möglich. Das mitgelieferte Schnellladegerät lädt den Akku in etwa 1,5 Stunden vollständig auf.
Energieeffizienz
Die Kombination aus LCD-Display und Snapdragon 652 erweist sich als relativ energieeffizient. Im Standby-Modus hält der Akku sehr lange, und auch bei kontinuierlicher Nutzung ist der Verbrauch moderat. Wireless Charging wird nicht unterstützt, was in dieser Preisklasse aber verschmerzbar ist.
Software und Benutzeroberfläche
Das U11 Eyes wurde mit Android 8.0 Oreo und HTCs Sense UI ausgeliefert. Die Benutzeroberfläche ist weitgehend nah am Standard-Android gehalten, bietet aber einige nützliche Zusatzfunktionen. Leider war HTC nie besonders schnell bei Android-Updates, was sich auch bei diesem Gerät bemerkbar macht.
Software-Support
Das U11 Eyes erhielt ein Update auf Android 9.0 Pie, blieb aber bei Android 10 außen vor. Sicherheits-Updates wurden bis 2020 bereitgestellt. Für heutige Verhältnisse ist der Software-Support damit als mangelhaft zu bewerten.
Audio-Qualität
HTC war schon immer bekannt für gute Audio-Qualität, und das U11 Eyes macht hier keine Ausnahme. Die BoomSound-Lautsprecher bieten für ein Smartphone sehr guten Klang mit überraschend viel Bass. Die USonic-Technologie passt den Klang über die mitgelieferten USB-C-Kopfhörer an das individuelle Gehör an.
Kopfhörer-Anschluss
Ein 3,5mm-Klinkenanschluss fehlt leider, was für viele Nutzer ein Nachteil sein dürfte. HTC liefert zwar einen USB-C-zu-Klinke-Adapter mit, aber das ist nicht so komfortabel wie ein direkter Anschluss. Die Audio-Qualität über USB-C ist jedoch sehr gut.
Vorteile
- Innovative Edge Sense-Technologie
- Solide Dual-Kamera mit Bokeh-Effekt
- Hochwertige Verarbeitung
- Gute Audio-Qualität
- Ordentliche Akkulaufzeit
- Erweiterbarer Speicher
- Wasserdicht nach IP67
Nachteile
- Veralteter Prozessor bereits bei Marktstart
- Schwache Low-Light-Kamera-Performance
- Kein 3,5mm-Kopfhöreranschluss
- Breite Display-Ränder
- Mangelhafter Software-Support
- Fingerabdruck-anfällige Rückseite
- Kein Wireless Charging
Preis-Leistungs-Verhältnis
Zum ursprünglichen Marktpreis von etwa 400 Euro war das U11 Eyes durchaus konkurrenzfähig, auch wenn es nicht zu den absoluten Preis-Leistungs-Siegern gehörte. Die innovative Edge Sense-Technologie und die solide Verarbeitung rechtfertigten den Aufpreis gegenüber günstigeren Alternativen.
Heutige Verfügbarkeit
Das HTC U11 Eyes ist heute hauptsächlich als gebrauchtes Gerät verfügbar, da HTC den Smartphone-Markt weitgehend verlassen hat. Gebrauchte Exemplare sind für 80-150 Euro zu finden, was angesichts des veralteten Software-Supports jedoch nur bedingt empfehlenswert ist.
Fazit und Kaufempfehlung
Das HTC U11 Eyes war 2018 ein durchaus interessantes Smartphone mit einigen innovativen Features. Die Edge Sense-Technologie war einzigartig, die Verarbeitung hochwertig, und die Dual-Kamera bot für die Preisklasse ordentliche Ergebnisse. Allerdings war bereits zur Markteinführung der verwendete Prozessor nicht mehr zeitgemäß.
Aus heutiger Sicht ist das U11 Eyes hauptsächlich als Sammlerobjekt oder für Nutzer interessant, die ein günstiges Zweitgerät suchen und auf aktuelle Software-Updates verzichten können. Für den alltäglichen Gebrauch als Hauptgerät gibt es in der gleichen Preisklasse deutlich bessere Alternativen mit aktueller Software und besserer Leistung.
Empfehlung
Das HTC U11 Eyes ist heute nur noch als Gebrauchtgerät für Sammler oder als günstiges Zweithandy empfehlenswert. Für den Hauptgebrauch sollten aktuelle Smartphones mit zeitgemäßer Hardware und Software-Support bevorzugt werden.
Ist das HTC U11 Eyes noch kaufenswert?
Das HTC U11 Eyes ist heute nur noch als gebrauchtes Gerät verfügbar und aufgrund des veralteten Software-Supports nicht mehr als Hauptgerät empfehlenswert. Es kann höchstens als günstiges Zweithandy oder Sammlerobjekt interessant sein.
Welche Android-Version läuft auf dem HTC U11 Eyes?
Das HTC U11 Eyes wurde mit Android 8.0 Oreo ausgeliefert und erhielt später ein Update auf Android 9.0 Pie. Android 10 oder neuere Versionen werden nicht unterstützt, da HTC den Software-Support eingestellt hat.
Was ist Edge Sense beim HTC U11 Eyes?
Edge Sense ist eine innovative Technologie von HTC, bei der durch Drücken der Gehäuseränder verschiedene Aktionen ausgelöst werden können. Zum Beispiel lässt sich die Kamera aktivieren oder der Sprachassistent starten, ohne Tasten zu drücken.
Wie gut ist die Dual-Kamera des HTC U11 Eyes?
Die Dual-Kamera mit 2x 12 MP bietet bei guten Lichtverhältnissen ordentliche Ergebnisse und einen funktionierenden Bokeh-Effekt für Porträts. Bei schwachem Licht ist die Leistung jedoch begrenzt, da optische Bildstabilisierung fehlt.
Hat das HTC U11 Eyes einen Kopfhöreranschluss?
Nein, das HTC U11 Eyes hat keinen 3,5mm-Kopfhöreranschluss. Audio wird über USB-C ausgegeben, und HTC lieferte einen entsprechenden Adapter mit. Die Audio-Qualität über USB-C ist jedoch sehr gut dank USonic-Technologie.
Letzte Bearbeitung am Donnerstag, 11. September 2025 – 5:57 Uhr von Alex, Webmaster von Handy.rocks.

