Handyverträge kündigen Vorlage kostenlos – nach dem neuen Gesetz
Die Kündigung eines Handyvertrags ist seit der Gesetzesänderung 2022 deutlich verbraucherfreundlicher geworden. Mit den neuen Regelungen haben Kunden mehr Rechte und kürzere Kündigungsfristen. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles über die aktuellen Bestimmungen und erhalten kostenlose Kündigungsvorlagen für Ihren Handyvertrag.
Das neue Telekommunikationsgesetz 2022 – Ihre Rechte bei der Handyvertrag-Kündigung
Wichtige Änderungen seit Dezember 2021
Das novellierte Telekommunikationsgesetz (TKG) bringt erhebliche Verbesserungen für Verbraucher:
- Maximale Kündigungsfrist: Nur noch 1 Monat statt previously bis zu 3 Monate
- Automatische Verlängerung: Höchstens um 1 Monat statt zuvor 12 oder 24 Monate
- Sonderkündigungsrecht: Bei Preiserhöhungen ohne Einschränkungen
- Textform genügt: Kündigung per E-Mail ist rechtlich bindend
Ordentliche Kündigung
Kündigung zum Vertragsende mit der regulären Kündigungsfrist von maximal einem Monat. Diese Form der Kündigung ist immer möglich und kostenfrei.
Außerordentliche Kündigung
Sofortige Kündigung bei wichtigem Grund wie Preiserhöhungen, Umzug ins Ausland oder erheblichen Störungen der Dienstleistung.
Sonderkündigungsrecht
Besondere Kündigungsrechte bei Vertragsänderungen, Preiserhöhungen oder wenn der Anbieter die vereinbarten Leistungen nicht erbringt.
Kostenlose Kündigungsvorlagen für Ihren Handyvertrag
Vorlage 1: Ordentliche Kündigung
Standard-Kündigungsschreiben
Vorlage 2: Sonderkündigung bei Preiserhöhung
Kündigung wegen Preiserhöhung
Vorlage 3: Kündigung wegen Umzug
Sonderkündigung bei Umzug ins Ausland
Schritt-für-Schritt Anleitung zur Handyvertrag-Kündigung
Schritt 1: Vertragsdaten sammeln
Suchen Sie Ihren aktuellen Vertrag heraus und notieren Sie sich Kundennummer, Rufnummer, Vertragslaufzeit und Kündigungsfrist. Diese Informationen finden Sie auf Ihrer letzten Rechnung oder im Kundenportal.
Schritt 2: Kündigungsfrist prüfen
Seit 2021 beträgt die maximale Kündigungsfrist nur noch einen Monat. Ältere Verträge können noch längere Fristen haben. Prüfen Sie Ihren Vertrag oder fragen Sie beim Anbieter nach.
Schritt 3: Kündigungsschreiben verfassen
Nutzen Sie eine unserer kostenlosen Vorlagen und passen Sie diese an Ihre Situation an. Achten Sie auf vollständige Angaben und eindeutige Formulierungen.
Schritt 4: Kündigung versenden
Senden Sie die Kündigung per E-Mail, Brief oder Fax. E-Mail ist seit dem neuen TKG ausreichend. Bewahren Sie alle Belege auf.
Schritt 5: Bestätigung abwarten
Der Anbieter muss Ihre Kündigung bestätigen und das genaue Vertragsende mitteilen. Falls keine Reaktion erfolgt, haken Sie nach.
Kündigungswege und deren Rechtssicherheit
📧 E-Mail Kündigung
Rechtslage: Seit 2021 rechtlich bindend
Vorteil: Schnell und nachweisbar
Tipp: Lesebestätigung anfordern
📮 Brief per Post
Rechtslage: Klassischer, sicherer Weg
Vorteil: Einschreiben als Nachweis
Tipp: Einschreiben mit Rückschein verwenden
📠 Fax-Kündigung
Rechtslage: Rechtlich anerkannt
Vorteil: Sofortiger Versand
Tipp: Sendebericht aufbewahren
💻 Online-Formular
Rechtslage: Anbieter müssen diese akzeptieren
Vorteil: Direkte Bearbeitung
Tipp: Screenshot der Bestätigung machen
Häufige Fehler bei der Handyvertrag-Kündigung vermeiden
Checkliste für eine erfolgreiche Kündigung
- Alle Vertragsdaten vollständig angeben (Kundennummer, Rufnummer)
- Kündigungsfrist einhalten oder auf nächstmöglichen Termin kündigen
- Eindeutige Kündigungsabsicht formulieren
- Vollständige Absenderdaten angeben
- Bei Sonderkündigung den Grund konkret benennen
- Schriftliche Bestätigung anfordern
- Alle Belege und Nachweise aufbewahren
- Bei ausbleibendem Erfolg zeitnah nachfassen
Besondere Situationen und Sonderkündigungsrechte
Preiserhöhungen
Seit dem neuen TKG haben Sie bei jeder Preiserhöhung ein Sonderkündigungsrecht. Dies gilt auch für kleinste Erhöhungen und versteckte Kostensteigerungen durch geänderte Tarife.
Störungen und Leistungsprobleme
Bei erheblichen und andauernden Störungen der Mobilfunkleistung können Sie außerordentlich kündigen. Dokumentieren Sie alle Störungen mit Datum und Uhrzeit.
Umzug ins Ausland
Ein dauerhafter Umzug ins Ausland berechtigt zur außerordentlichen Kündigung, da Sie die Vertragsleistungen nicht mehr nutzen können. Als Nachweis dient die Abmeldebescheinigung.
Nach der Kündigung: Was Sie beachten müssen
Rufnummernmitnahme
Wenn Sie Ihre Handynummer behalten möchten, müssen Sie die Portierung rechtzeitig beantragen. Dies ist bis zu 30 Tage nach Vertragsende möglich. Die Kosten dürfen maximal 6,82 Euro betragen.
Restguthaben und letzte Rechnung
Bei Prepaid-Verträgen haben Sie Anspruch auf Auszahlung des Restguthabens. Bei Laufzeitverträgen erhalten Sie eine Endabrechnung, die alle offenen Posten enthält.
Geräterückgabe
Subventionierte Handys oder Router müssen meist nicht zurückgegeben werden. Anders verhält es sich bei geleasten oder gemieteten Geräten – hier ist eine Rückgabe erforderlich.
Rechtliche Grundlagen und Verbraucherschutz
Das novellierte Telekommunikationsgesetz stärkt die Rechte der Verbraucher erheblich. Die wichtigsten Änderungen im Überblick:
Kündigungsfristen
Die maximale ordentliche Kündigungsfrist beträgt nur noch einen Monat. Für Verträge, die vor Dezember 2021 abgeschlossen wurden, gelten Übergangsregelungen.
Automatische Verlängerung
Verträge können sich nach Ablauf der Mindestlaufzeit nur noch um maximal einen Monat verlängern. Die früher üblichen 12- oder 24-monatigen Verlängerungen sind nicht mehr zulässig.
Textform bei Kündigungen
Eine Kündigung muss nicht mehr schriftlich erfolgen. E-Mails, Faxe oder andere Textformen sind rechtlich bindend, sofern der Absender eindeutig identifizierbar ist.
Diese gesetzlichen Änderungen machen es Verbrauchern deutlich einfacher, ungewollte Verträge zu beenden und flexibel zwischen Anbietern zu wechseln. Nutzen Sie unsere kostenlosen Vorlagen und die rechtlichen Möglichkeiten zu Ihrem Vorteil.
Kann ich meinen Handyvertrag per E-Mail kündigen?
Ja, seit der Gesetzesänderung 2021 ist eine Kündigung per E-Mail rechtlich bindend. Das novellierte Telekommunikationsgesetz erkennt die Textform als ausreichend an, solange der Absender eindeutig identifizierbar ist. Fordern Sie eine Lesebestätigung an und bewahren Sie die E-Mail als Nachweis auf.
Wie lange ist die Kündigungsfrist bei Handyverträgen?
Seit Dezember 2021 beträgt die maximale Kündigungsfrist nur noch einen Monat. Für ältere Verträge können noch längere Fristen gelten, aber neue Verträge dürfen höchstens eine einmonatige Kündigungsfrist haben. Nach Ablauf der Mindestlaufzeit verlängert sich der Vertrag nur noch um jeweils einen Monat.
Wann kann ich außerordentlich kündigen?
Eine außerordentliche Kündigung ist bei wichtigem Grund möglich, zum Beispiel bei Preiserhöhungen, dauerhaftem Umzug ins Ausland, erheblichen Störungen der Dienstleistung oder wenn der Anbieter seine vertraglichen Pflichten nicht erfüllt. Bei Preiserhöhungen müssen Sie das Sonderkündigungsrecht innerhalb von zwei Monaten ausüben.
Muss ich bei einer Kündigung wegen Preiserhöhung etwas beachten?
Bei Preiserhöhungen haben Sie ein Sonderkündigungsrecht, das Sie innerhalb von zwei Monaten nach Bekanntgabe der Erhöhung ausüben müssen. Der Anbieter muss Sie mindestens einen Monat vorher informieren. In Ihrem Kündigungsschreiben sollten Sie explizit auf die Preiserhöhung Bezug nehmen und § 57 Abs. 3 TKG erwähnen.
Was passiert mit meiner Handynummer nach der Kündigung?
Sie können Ihre Handynummer zu einem neuen Anbieter mitnehmen (Rufnummernportierung). Dies ist bis zu 30 Tage nach Vertragsende möglich und darf maximal 6,82 Euro kosten. Beantragen Sie die Portierung rechtzeitig bei Ihrem neuen Anbieter, um eine Unterbrechung der Erreichbarkeit zu vermeiden.
Letzte Bearbeitung am Freitag, 5. September 2025 – 14:07 Uhr von Alex, Webmaster von Handy.rocks.

